Fazit: Immortals of Aveum im Test - Magie statt Sturmgewehr? Eine richtig gute Idee

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Fazit der Redaktion

Annika Bavendiek
@annika908

Ich zähle zu den FPS-Shooter-Spieler*innen, die wenig mit Multiplayer, dafür aber umso mehr mit Story-Kampagnen anfangen können. Allerdings war ich skeptisch, ob Immortals of Aveum es schafft, das Konzept mit seinem Fantasy-Universum erfolgreich zu vereinen.

Wie sich nun herausgestellt hat, funktioniert das dank diverser Anpassungen ganz gut. Durch das Hinzufügen kleiner RPG-Elemente, der angepassten Shooter-Mechaniken und auflockernden Rätseln geht das Spiel zusammen mit dem Setting seinen eigenen Weg.

Gut, die Story könnte weniger auf Klischees setzen, hielt mich aber ausreichend am Ball. Was mich mehr störte, war die kulissenhafte (nicht die lineare!) Welt. Luft nach oben hätte es also gegeben, Spaß hatte ich aber auch so schon.

Ascendant Studios bricht also tatsächlich mit Ego-Shooter-Konventionen, nur eben nicht durch Innovationen, sondern der Ausrichtung auf eine bestimmte Zielgruppe: Personen, die Lust auf flotte Ego-Action mit Story-Fokus haben, aber der Zweiter Weltkriegsszenarien und Modern Military-Settings müde sind.

Hannes Rossow
@Treibhausaffekt

Immortals of Aveum war für mich eine echte Überraschung, denn abseits von ein paar Ausnahmen kann ich mit Shootern normalerweise nicht so viel anfangen. Entweder braucht es eine stimmige Gesamtatmosphäre wie Doom oder eine Charakter-getriebene Storykampagne wie bei den jüngeren Wolfenstein-Ablegern. Und Immortals of Aveum bringt hier tatsächlich beides mit.

Es ist ungemein erfrischend, blitzschnelles Shooter-Gameplay in einem Fantasy-Setting zu sehen – wobei die Analogie von Zaubersprüchen zu Waffentypen dennoch das nötige “Das kenn ich doch”-Gefühl heraufbeschwört. Die Kämpfe sind kurzweilig und zwängen mich sanft, aber nachdrücklich in eine Spielweise, die die unterschiedlichen Attacken sinnvoll miteinander kombiniert. Die vielen Rätsel und leichten Metroidvania-Elemente in der halboffenen Spielwelt sorgen für die nötige Abwechslung.

Leider gelingt Immortals of Aveum dieser Spagat aber nicht komplett. Die Geschichte rund um den Magier Jak, eine Elite-Einheit von Zauberern und einen ewigwährenden Krieg rund um die Vorherrschaft auf dem Kontinent Aveum ist vorhersehbar, hektisch erzählt und voll mit verwirrendem, überladenem Worldbuilding. Bei vielen Dialogen, die zwar gut synchronisiert sind, schalte ich oft einfach ab und wünsche mir, jetzt doch einfach wieder Blitz-Projektile abfeuern zu können. 

Schade, dass Immortals gerade beim größten Verkaufsargument – einer epischen Fantasy-Story innerhalb eines Shooters – ins Stolpern gerät. Das ändert aber nichts daran, dass ich viel Spaß mit der Kampagne habe, mich mit Freude durch die Scharmützel (Feuer)ballere und mir minutenlang über überraschend knifflige Rätsel den Kopf zerbreche. Am Ende ist es dann doch definitiv eine Empfehlung wert.

Rae Grimm
@freakingmuse

Als Immortals of Aveum vorgestellt wurde, fühlte ich mich leicht an BioShock Infinite erinnert. Entsprechend groß war meine Neugierde auf den Singleplayer-Shooter, der uns mit Magie statt Schusswaffen in den Kampf schickt. Meine Hoffnungen auf eine Art BioShock-light wurde zwar leider nicht erfüllt, allerdings fühlt sich Immortals of Aveum trotzdem ein wenig wie eine Zeitreise in die frühen 2010er an, gerade in Sachen Gameplay und Levelstruktur.

Der Ego-Shooter ist besonders zu Beginn verhältnismäßig linear und auch die verschiedenen Magietypen fühlen sich anfangs ziemlich gleichförmig an. Mir fehlt hier ein stärkeres und befriedigenderes "Waffen"-Feedback wie ich es von heutigen Shootern gewohnt bin, ebenso wie die Herausforderung, wirklich unterschiedliche Arten von Magie nutzen zu müssen. Das Wechseln scheint zumindest auf dem normalen Schwierigkeitsgrad optional zu sein, denn die Herausforderung ist nie groß genug, um auf das komplette Arsenal zurückgreifen zu müssen.

In Sachen Story erinnert mit Immortals of Aveum an eine klassisches Fantasy-Jugendbuch, das schnell wieder in Vergessenheit gerät. Nicht schlecht, aber auch nicht bahnbrechen. So lässt sich meine gesamte Erfahrung mit Immortals eigentlich zusammenfassen: Ich hab sie nicht bereut, wirklich im Gedächtnis bleiben wird sie mir aber auch nicht.

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